Mittwoch, 26. September 2007

Der Zoll in der Haut.

apos Zurzeit herrscht eine Ich-weiß-nicht-so-recht-Einstellung. Ganz bizarr und ungewöhnlich für zwei standfeste Beine und einen Arsch, der sonst so sicher im Sattel saß. So scheint es vielen zu gehen, deren Emotionen geballt ihre Flugbahn verlassen, obwohl sie sich in einer Umlaufbahn befinden sollten, wie es der Mond tut.

Nun. Vermutlich ist das eingetreten, wovor ich mich immer gefürchtet habe: ich wurde mit einem Embargo der Zwischenmenschlichkeit belegt. Ich kann weder ex- noch importieren. Wenn unklare Strukturen in eine Welt einziehen, in der doch alles irgendwie chaotisch angeordnet war, dann irritiert das auf gleich mehrfache Weise. Da ist selbstverständlich kein Hang zur Depression. Das wäre jetzt das letzte, was jemand wie ich zulassen werde. Es gelingt mir nicht das Umdenken zu entwirren. Dabei war doch SIE immer der Schlüssel dafür. Dann trennt man sich von jemand, nach zwei Jahren der intensivsten Zeit. Zwei Jahre, in denen ich mich selber finden konnte. Sie war wie eine Sucht, wie eine Therapie, wie ein wahrgewordener Traum hat sie die Grenzen zwischen unreal und real in meinem Leben aufgeweicht. Dann wurde es zugig. Es wurde kälter. Es wurde ein bisschen dunkler. Es roch nach abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum einer Sache, der man immer die Resistenz von Honig zugesprochen hat.

Menschen werden Egomanen, wenn sie merken, dass sie sich in einer Umbruchphase befinden und mit jemand zusammen sind, der stetig und sicher geblieben ist. Dieser jemand kann zum Schluss nur lethargisch auf eine Sache blicken, die er nie und nimmer aufhalten konnte.
Normal ist so ein seltsames Wort.
Ist es normal, dass Frauen, die mit mir zusammenkommen nach zwei Jahren merken, wie sehr sie sich weiterentwickelt haben. Wegen mir? In den meisten Fällen heißt das, dass sie ein neues Selbstwertgefühl entwickeln, Selbstbewusstsein, das sie mit mir entwickelt haben. Ein Gefühl für sich selbst. Geendet hat dies in meinen letzten Beziehungen so:
Man hat sich so sehr weiterentwickelt, dass das Gefühl aufkam "Das bringt mir nichts mehr". Man nahm sich einen neuen Typen, betrog mich und zog mit einem Sack neuer Persönlichkeit weiter. Und mein Poststempel war drauf. Ich blieb zurück und versuchte mir Neurosen wieder abzugewöhnen und die Löcher zu stopfen, die diese Phänomene in meine Haut gerissen haben. Nun. Geschafft habe ich das immer. Aber mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, ob ich das nochmal zulassen möchte. Ich gehe mittlerweile in die dritte Runde solcher Gefahren. Und ich frage mich, ob es meinem Selbstwertgefühl gut tun würde, wenn ich wieder das Risiko eingehe.

Ich möchte an dieser Stelle den Typen, die mit meinen Ex-Freundinnen was angefangen haben folgendes mitteilen: Ich bin nicht das Nonplusultra. Ich bin nur eine vergessene Baustelle. Und die Bauzäune tragen folgende Schilder: "Freundin haftet für die Gefühle von Basti".
Eigenartigerweise ist genau das Gegenteil der Fall.
Vielleicht überfordere ich auch Frauen. Wer weiß. Einmal bin ich nicht mehr aufregend genug. Dann bin ich zu unselbstständig. Alles Dinge, die Hand und Fuß hatten, an denen ich in meiner kleinen Gedankenwerkstatt fleißig gearbeitet habe + die Kurzschlüsse, welche die Beziehungen mit sich getragen haben. Ich habe mir immer Mühe gegeben und habe für mein Alter schon zu viele Erfahrungen gemacht. Dieser Gedanke kam mir erst letztens, als über mir mehrere Kisten Pfand auf Arbeit zusammengebrochen sind.
Und jetzt? Keine Ahnung was jetzt war. Offensichtlich nichts, das in meiner Macht Dinge zu verhindern lag. Geduldig sollte ich sein.
Aber das war ich die letzten Jahre immer. Immer und immer wieder. So lange, dass mir mittlerweile schlecht davon wird. Das ist wie ein Videospiel. Man geht tot und muss wieder von vorne anfangen. Und weil man noch 97 Leben hat, wird das eine verdammt lange Party.

Ich meine worum geht es denn? Eine sehr weise Freundin von mir hat mir letztens den Ratschlag gegeben, ich solle mich mal fragen, was überhaupt meine Ziele in einer Beziehung sind, vielmehr was überhaupt ein Ziel sei. Eine Frage auf die ich keine Antwort weiß. Und wenn ich sie wüsste, dann würde ich sie wohl für mich behalten. Auch meine Schwester hat mich auf einen verdammt aufrüttelnden Trichter gebracht, indem sie mir gesagt hat, man ist erst dann unglücklich, wenn man weder mit bösem, noch mit gutem Ausgang einer Sache (zwischenmenschlicher Art) zufrieden ist. Erst dann sei man wirklich unglücklich. Sie hat Recht. Eine Sache mit der ich konform gehe und die mich nicht zufrieden macht.
Ist doch irgendwie skurril mit fast 23 Jahren schon zu denken, Beziehungen seien trivial und eine Endlosschleife an bösen Déjà-Vues. Nur in dieser Beziehung habe ich mich wirklich irgendwie immer so gut gefühlt. So verstanden.

Die Antwort meines nächsten Schachzugs scheint fast banal. Ist es möglich eine zu Bruch gegangene Beziehung wieder zu reparieren oder kocht man lediglich abgestandenes Wasser auf?
Geben und Nehmen oder Geben und Nehmen lassen?
Wo soll das enden? Hab ich wieder irgendetwas nicht bedacht? Vielleicht gibt’s mich gar nicht in gut. Zumindest hab ich das Gefühl meine bisherigen Beziehungen alle mit 3- bestanden zu haben.

Von mir wird so einiges erwartet. Und meine Ansprüche steigen immer weiter und mit jedem Meter, den ich mit Stolpern verbringe, wird mir eins in kollektive Unterbewusstsein eingedroschen: Mach zu.
Ich muss und werde mich jetzt ein letztes Mal um meine Beziehung kümmern. Und mein Gegenüber hat kein Spielraum mehr übrig. Bei "Wer wird Millionär" kann man drei nach verbrauchten Jokern auch nicht mehr hoffen, dass einem ein vierter gewährt wird. Die Spielregeln sind einfach anders.
Mir kommt es fast ungerecht vor, dass ich ihre Nähe so brauche und auch genieße. Aber wenn ich schon selbst keine Rücksicht auf mich nehme, warum sollten es auch andere tun. Noch bin ich kein Egomane. Ich bin nur ausgelaugt und lustlos mich für etwas aufzuopfern, dass mir möglicherweise das Genick brechen kann. Vielleicht sollte ich Zoll für jede Berührung kassieren, die meine Haut erreicht. Auch wenn es sich gut anfühlt. Dahinter kocht schon das Blut und schließt einen Vertrag mit der Angst über potentiell anstehende Reparationen.

So wie Alice in den Kaninchenbau fällt, so bin ich jetzt damit beschäftigt "Ja" zu sagen, aber "Jein" zu meinen. Und während ich auf hoher See mit meinem Kahn weiter rumtuckere, suche ich nach dem rettenden Anker, den ich über Bord schmeißen werde, sollten sich meine Ängste bewahrheiten. Dann wird einmal mehr die Konsequenz mein Handeln absaufen lassen.
Ist das fair? Nein. Aber was ich in letzter Zeit an Fairness zu spüren bekommen habe bedient sich der Logik der Chaostheorie.
Wie viel Zoll sollte ich kassieren, die einer möglichen Abfindung gleich kommen würde?
Bis ich das rausgefunden habe werde ich den Kurs halten. Für wie lange? Das liegt nicht allein an mir.

//abstrakt bleiben.

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Zuletzt aktualisiert: 4. Jul, 08:11

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BASTI<3
ICH LIEBE DICH MEIN SCHATZ :*
Thomas (Gast) - 4. Jul, 08:11
Wunder für die Gefühl...
Wunder für die Gefühl Welt....... !!!!
Henry Unger (Gast) - 8. Apr, 08:31
Musik
Wunerbar an dem Film ist vor alem die Musik, welche...
RyanO (Gast) - 28. Mär, 01:01
ich war es bis dato gewohnt,...
ich war es bis dato gewohnt, einfach mal nette leute...
bastiH (Gast) - 28. Jul, 09:14
lol du armer idot klar...
lol du armer idot klar soltlest du allen in den ass...
soag (Gast) - 8. Jul, 00:48
Aaa
Daher kennen wir uns also...
Stef (Gast) - 28. Mär, 21:06
du kranker
du kranker
jens (Gast) - 16. Feb, 14:12
diesen film...
... hatte ich mir vor einiger zeit absolut unvoreingenommen,...
mi3000 (Gast) - 22. Dez, 22:52
Warum gehen einige zu...
Warum gehen einige zu wordpress?
bateman - 16. Dez, 21:16
understood
la maman hat verstanden. du bist erlöst. may the force...
magali (Gast) - 31. Okt, 09:43