Fünf Volltreffer in 24 Stunden.

aposMan das war n toller Tag. Ich habe gelacht, ich hätte kotzen können, ich war ein wenig gerührt (auf eine heterosexuelle Weise selbstverständlich, um schon mal einem potentiellen Konfliktherd mit Max den Nährboden zu nehmen).
Bin gestern Abend noch spontan allein ins Kino. Ich liebe das. Alleine im Kino zu sitzen ist so genial (nein, Max, kein Pornokino).
Da fällt mir ein, dass mein Kumpel Max noch am überlegen ist, ob er nach seiner Ausbildung nicht noch ein Medizinstudium ranhängen wolle. Ich zeigte mit dem Finger auf ihn, lachte ihn laut aus und riet ihm, wenn er das tun sollte, dann solle er Dermatologe werden. Auf jeden Fall würde er ja dann promovieren wollen, was ich persönlich ja auch anstrebe. Er schlug mir dann vor (nachdem er mich verbal geohrfeigt hatte für meine Neckereien (JA, ich sagte ‚Neckereien’)), dass wir ja dann eine Pornoproduktionsfirma gründen könnten. Ich als Filmwissenschaftler und er als Darsteller, der nebenbei noch Leben (bzw. Haut, im Falle er will Dermatologe werden) retten könnte. Wir einigten uns nach kurzer Erörterung auf den Namen ‚die Doktoren’. Ich finde diesen Namen eigentlich auch ganz nett. Wer möchte nicht zu einem 'Casting' gehen und mit "Herr Doktor" angesprochen werden? Zurück zum ersten Volltreffer dieses Tages, dem Kinofilm…

[1] Paris, je t'aime lief glücklicherweise noch. Und so sah ich ihn ein zweites Mal. Nun, ich muss sagen, ich war lange nicht mehr in einem Film, bei dem man sich gewünscht hätte, er würde kein Ende nehmen. Das lag nicht unbedingt daran, dass es sich bei dem Film um einen Episodenfilm (18 Episoden von 18 Regisseuren um genau zu sein) handelt, es lag eher an einer äußerst interessanten Umsetzung. Am besten hat mir die atemberaubend rührende Episode von Tom Tykwer gefallen, welcher Natalie Portman in einen zeitlichen Kollaps der Liebe Entscheidungen ‚schauspielern’ lässt. Wahnsinnig beeindruckend. Auch ein bisschen Gänsehaut war dabei.
Aber auch Alexander Payne inszenierte eine tolle Episode, in der eine amerikanische Touristin in Paris ihre Einsamkeit aus dem Off kommentiert. Anfangs will man sie noch belächeln. Dann beginnt ihr Charme zu wirken, dass macht sie letztendlich durch ihre Suche nach Liebe so sympathisch.
Und Isabel Coixet, die dem Zuschauer in ihrer Episode mit einer wahnsinnig kostbaren Botschaft betraut, so was hab ich seit dem Film The last kiss nicht mehr erlebt. Echt toll. Und das vor einer Kulisse, die ein angenehmes Gefühl motiviert. Die dargestellten Schicksale sind teilweise so skurril, surreal, verträumt, rührend und amüsierend, dass wirklich jeder auf seine Kosten kommt.
Dieser Film ist mehr als eine Hommage an die ‚Stadt der Liebe’ zu verstehen. Hier werden in vielen Episoden bedeutungsschwangere Fragen an ‚das’ Gefühl schlechthin gestellt, ohne sie jedoch überflüssigerweise zu beantworten zu wollen. Der geheimnisvolle Schleier bleibt über diesem Gefühl. Einige Episoden sind ein wenig befremdlich, aber dennoch sehr sehenswert. Liebe. Das ist Tod, Sehnsucht, Hass, Neugier, Langeweile und vor allem Hoffnung und Kampf. Das reißt einen mit. Mich hat es mitgerissen. Und wer sucht und hofft und Sehnsucht empfindet, der sollte sich dieses Filmerlebnis gönnen, so lange es noch läuft. Ich wiederhole: Paris, je t'aime.

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… Volltreffer n° 2:
[2] Wo ich grade das Wort ‚bedeutungsschwanger’ benutzte (der gute alte Imperfekt)… ich bekam heut einen Anruf von meiner guten Freundin Nine. Sie ist schwanger. Nicht geplant. In der 5. Woche bereits. Sie will es auf jeden Fall behalten. Und ich freue mich so für sie. Denn es kam aus ihrem Mund. Als ich sie vor gut sechs Jahren kennen lernte war sie 21. Damals hätte sie mir eine geklatscht, wenn ich sie gefragt hätte, ob sie Kinder haben wolle. Sie hätte mir auch noch vor zwei Monaten auf die Frage einen körperlichen Verweis in Form einer gepflegten Schelle gegeben. Sie hat ihren Job. Sie lebt ein geregeltes Leben und übernimmt für sich Verantwortung. Ihr wäre es, trotz ihres guten Herzens, niemals in den Sinn gekommen Verantwortung zu übernehmen, die sie festtackern könnte. Zum Beispiel in Form eines kleinen rosafarbenen hilflosen Babys. Heute habe ich zum ersten Mal Sicherheit in ihrer Stimme wahrgenommen, nach den turbulenten Monaten bzw. Jahren, die sich durchstehen musste. Diese Tatsache hat mich mehr gerührt, als die Schwangerschaft an sich. Sie klang zufrieden. Und das hat mich sehr glücklich gemacht. Sie meinte, sie könne sich noch gar nicht vorstellen, wie sie als Mutter wäre. Und ich kann es ehrlich gesagt auch noch nicht. Sie klang früher immer so konsequent ablehnend, was das Thema anging. Sie suggerierte mir in sechs Jahren Freundschaft ihre Unfähigkeit einen kleinen Menschen groß zu ziehen. Aber jetzt. Jetzt zweifle ich an ihren zweifeln. Denn eines hat sie schon immer 100% gemacht. Zu lieben. Oft ist sie verletzt worden, sie hat das Gefühl dennoch nie aufgegeben. Und der Vater des Kindes? Der ist überglücklich und auch verantwortungsbewusst. Ich glaube, ich habe Nine noch nie etwas so gegönnt, wie das Gefühl endlich einen Platz und eine Aufgabe in dieser Welt gefunden zu haben.

… Volltreffer n° 3:
[3] Ich habe herausbekommen, wer die nackte Person war, der vor wenigen Tagen in unseren Gärten heimlich umherkroch. Offensichtlich war er ein Bekannter, einer Bekannten, eines Bekannten. Den Nackedei kenn ich aber leider nicht persönlich. Das tragische an der Sache ist, dass die Umstände seiner Flitzerei mit einem gebrochenen Herzen, einer leeren Flasche Starkprozentiges und der Motivation nach Mühlhausen zu rennen zu tun haben. Mit der Zugabe, dass sich der Nackedei ganz theatralisch die Klamotten vorher vom Leib riss, erinnert mich an den Film OLD SCHOOL. Der war lustig. Dieses Schicksal jedoch nicht. Ich hoffe, er hat in der Nacht noch Frieden und ein offenes Ohr finden können. Armer Kerl.


… Volltreffer n° 4:
[4] Ich habe eine tolle große Wohnung. Das Haus ist ruhig und die Gegend angenehm. In acht weiteren Wohnungen des Hauses in dem ich lebe, wohnen nur Rentner, deren Gesamtalter ungefähr 3000 Jahre beträgt. Meine direkte Nachbarin ist besonders schlimm. Ich kann nicht viele Menschen nicht-ausstehen. Aber sie ist so Ein fall. Was habe ich schon unzählige Träume an sie verschwenden müssen. Immer wieder dieselben, in denen ich ihren Kopf unter Wasser halte bis die letzte Blase hochsteigt. Aber ich bin ja ein netter Kerl, grüße immer nett (auch wenn ich ihr dabei innerlich Herpes oder Spritzwurst (Durchfall) wünsche). Doch jedes Mal glotzt mich dieses schon modernde Weib an, als hätte ich vor ihren Augen auf ihren teuren Perserteppich gekackt. Ständig dumme Sprüche, wie denn unser Balkon aussehen würde, die Nachbarn beschweren sich angeblich schon, über die beiden Bierflaschen, die da seit zwei Tagen stehen. Ich habe natürlich nicht den Nerv, so wie sie, früh morgens um sieben Uhr Staub zu saugen, natürlich nachdem ich eine halbe Stunde meinen devoten Ehemann angebrüllt habe, der mal wieder die Balkontür nicht richtig zu gemacht hat. Nein. Ich stehe dann gepeinigt und gedemütigt auf, schalte auf ‚Ignore’ und versuche alles zu ertragen. Aber irgendwann muss auch mal Schluss sein. Ich reg mich nicht über jeden Mist auf. Nicht mal über den brechreizerzeugenden Klang ihrer Stimme und ihrem thüringer-sächsichen-wasweißich-Dialekt. Ich würde zu gerne einmal mit Geschwindigkeit in ihr hysterisch brüllendes Gesicht fassen. Aber ich werde weiterhin hinnehmen was kommt. Ich will ihr nämlich nicht den Erfolg gönnen, ihre Behauptung zu bewahrheiten, die Jugend von heute sei am Tiefpunkt. Bevor ich ihr eines Tages einen ‚Reset’ verpasse, der sich gewaschen hat (natürlich nur verbal und stets höflich) kann sie sich sicher sein, dass sie lieber die Nummer einer Teppichreinigungsfirma parat hat. Ihren Gesichtsausdruck dazu kenne ich ja mittlerweile schon aus meiner Vorstellung.

Volltreffer n°5:
[5] Ich hab es endlich geschafft meine Filmanalyse-Hausarbeit für die Uni fertig zu schreiben. Und deswegen bin ich jetzt Deutschland.

Man. Fünf Volltreffer an einem Tag. Das ist schon was. „C’est la vie, wie der Spanier sagt!“ *gg*.
ParaChan - 18. Mär, 01:01

so viele volltreffer, herr basti.. hätte ich einem so vielbeschäftigen menschen garnicht zugetraut ;) *gg* irgendwie bin ich total erledigt..

besitzen sie einen instant messanger, herr basti? ^^

bastiH - 18. Mär, 01:02

ich besitze icq..... im impressum nachzulesen..... ^^
bastiH - 18. Mär, 01:39

klingt irgendwie wichtig, oder tanja? *gg*
Para (Gast) - 18. Mär, 10:51

klar ^^ total wichtig xD
bastiH - 19. Mär, 11:21

will ich dir auch geraten haben...^^
.peter - 18. Mär, 01:43

Mein Beleid für die Nachbarschaft, meinen Glückwunsch zur fertiggestellten Hausarbeit ... und mehr nicht, da ich selber am schreiben bin bzw. sein sollte

bastiH (Gast) - 18. Mär, 01:47

danke, danke und viel schaffe und geistreiches für deine hausarbeit wünsch ich dir....

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BASTI<3
ICH LIEBE DICH MEIN SCHATZ :*
Thomas (Gast) - 4. Jul, 08:11
Wunder für die Gefühl...
Wunder für die Gefühl Welt....... !!!!
Henry Unger (Gast) - 8. Apr, 08:31
Musik
Wunerbar an dem Film ist vor alem die Musik, welche...
RyanO (Gast) - 28. Mär, 01:01
ich war es bis dato gewohnt,...
ich war es bis dato gewohnt, einfach mal nette leute...
bastiH (Gast) - 28. Jul, 09:14
lol du armer idot klar...
lol du armer idot klar soltlest du allen in den ass...
soag (Gast) - 8. Jul, 00:48
Aaa
Daher kennen wir uns also...
Stef (Gast) - 28. Mär, 21:06
du kranker
du kranker
jens (Gast) - 16. Feb, 14:12
diesen film...
... hatte ich mir vor einiger zeit absolut unvoreingenommen,...
mi3000 (Gast) - 22. Dez, 22:52
Warum gehen einige zu...
Warum gehen einige zu wordpress?
bateman - 16. Dez, 21:16
understood
la maman hat verstanden. du bist erlöst. may the force...
magali (Gast) - 31. Okt, 09:43